Wege zum gesunden Gebäude

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Es wurden hunderte von Büchern über Wohnen und Gesundheit geschrieben, Vorträge gehalten, Forschungsprojekte durchgeführt und Gesetze von staatlicher Seite erlassen – dennoch gab und gibt es viele Menschen, die in Gebäuden erkrankt sind, in denen sie gelebt und gearbeitet haben und es gibt Menschen, die eine Verbesserung ihres Wohlbefindens bei einem Umzug oder Arbeiten in einem anderen Gebäude erfahren.

Gebäude sind wahrscheinlich nicht die einzige Ursache für den starken und raschen Anstieg von Allergien, Asthma, ADHS, Atemwegserkrankungen usw. – aber höchst wahrscheinlich ein Grund für das sogenannte “Sick Building Syndrom”.

Dafür gibt es viele Gründe:

  • Wir halten uns mehr in Gebäuden auf als unsere Vorfahren (in westlichen Industrieländern bis zu 95% des Tages)
  • Wir bauen dichter, energiesparender und komfortabler. Deshalb sind die Konstruktionen aufwändiger geworden und die verwendeten Bauprodukte zahlreicher. • Die Produktpalette ist groß und es ist schwierig alle Eigenschaften genau zu erkennen.
  • Bauprodukte dürfen problematische Risikostoffe enthalten und einzelne Stoffe können “ausgasen” (d.h.sie geben unter Raumtemperatur flüchtiger Substanzen ab). Der Sammelbegriff für diese Gase lautet Volatile Organic Compounds (VOC).

Wie baut man also «gesund»?

Um es klar auszudrücken: Ein Haus ist kein Lebewesen, das krank werden kann.

Gebäude können aber in Bezug auf Bauphysik, Materialauswahl, Technik  und Form/Funktion falsch gebaut werden.. Daher kann ein Gebäude «krank» machen. Deshalb ist es wichtig so zu bauen, dass unser Wohlbefinden gefördert  wird und belastenden Stressfaktoren verringert oder vollständig ausgeschaltet werden.

Einfache Baumaterialien wie  Holz, Ton, Stroh, Stein, Glas weisen keine Risikostoffe auf. Bauprodukte, die auf synthetischen Substanzen (Polymermaterialien) basieren, haben ein höheres Risiko, flüchtige Substanzen wie VOC zu enthalten.

Die norwegischen Technische Vorschrift (TEK 17, §9.2 Gesundheits- und umweltschädliche Stoffe) stellt grundsätzlich klar:

“Es sind (Bau-)Produkte ohne oder mit geringem Gehalt an gesundheits- oder umweltschädlichen Stoffen auszuwählen.”

Das Problem ist jedoch, dass es für diejenigen, die Bauprodukte wählen, viel zu wenig konkrete Leitlinien gibt, da “geringer Gehalt” nicht weiter definiert ist.

Diese Formulierung ist absolut unpräzise und von daher juristisch nicht haltbar, solange nicht definiert wird, was „geringer“ Gehalt bedeutet.

Deswegen sollte ein Bauherr eine Liste erstellen, die konkret die Stoffe ausschliesst, die nicht gewünscht sind. Transparenz!

Der beigefügte Leitlinientext aus der norwegischen TEK 17 präzisiert:

«Besonderes Augenmerk ist auf die Vermeidung der Verwendung von Bauprodukten zu legen, die die schwerwiegendsten gesundheits- oder umweltschädlichen Stoffe enthalten. Dies schließt Substanzen ein, die als krebserzeugend, genverändernd  oder die Fortpflanzungsfähigkeit einschränken(CMR), persistent, bioakkumulativ und toxisch (PBT) und sehr persistent und sehr bioakkumulativ (vPvB) eingestuft sind. Die Europäische Chemikalienagentur verfügt über Informationen zu Stoffen mit diesen Eigenschaften.

Die Kandidatenliste in REACH (SVHC-Liste) enthält Stoffe, die Anlass zur Sorge geben Sie sind Kandidaten für eine weitere Regulierung und Unternehmen sind zur Information verpflichtet. Außer einem Einsatzverbot von HBCD, eine Schwerentflammbartkeitssubstanz in Polystyroldämmstoff sind bisher keine Stoffverbote der EU ausgesprochen worden. !»

https://www.miljodirektoratet.no/ansvarsomrader/kjemikalier/regelverk/reach/reach-kandidatlista-svhc-lista

https://echa.europa.eu/web/guest

Darüber hinaus fordert TEK 17 unter anderem:

Unter Kapitel Luftqualität / § 13-1. Allgemeine Anforderungen an die Belüftung steht:

(1) Das Gebäude muss über eine Belüftung verfügen, die eine zufriedenstellende Luftqualität gewährleistet

  1. c) Die Raumluft enthält keine Schadstoffe in Konzentrationen, die Gesundheitsschäden verursachen können oder Reizung.

(7) Produkte für Gebäude dürfen die Raumluft nicht oder nur geringfügig verschmutzen.

Da alle diese Formulierungen sehr unscharf sind, ist es erforderlich, dass Planer eine Liste der gewünschten oder nicht gewünschten Eigenschaften der Bauprodukte aufstellen. Die vorgesehenen Bauprodukte müssen spezielle Unterlagen vorlegen (Technisches Datenblatt, Sicherheitsdatenblatt, Leistungserklärung) aus denen ihr Leistungsprofil erkannt wird.

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Carsten Lüdemann
Postb. 8
N-3165 Tjøme, Norway
Email: info(@)solark.no 

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